Das Eigenheim in Egelsbach blickt auf eine fast 100 jährige Geschichte zurück.

Es wurde fast ununterbrochen von vielen Vereinen genutzt und war fester Bestandteil des Egelsbacher Gemeindelebens. Doch vor knapp einem Jahr wurde es wegen bautechnischer Mängel geschlossen. Sicherlich war diese Schließung zunächst notwendig, so schmerzlich dies auch ist. Doch ob die Schließung wirklich für immer sein muß und ob es zum Verkauf des Grundstücks an einen Investor, der den Abriß zur unmittelbaren Folge hätte, keine Alternative gibt, wird gerade kontrovers diskutiert. 

Aktuell gibt es Hinweise, dass die Mängel am Gebäude doch nicht so gravierend sind, so dass sich die Frage stellt, ob das Ende der Ära Eigenheim tatsächlich notwendig ist. 

So wurde zwar von den Fachleuten aus dem Gefahrenabwehr- und Gesundheitszentrum des Kreises Offenbach das Fehlen eines zweiten Fluchtweges der Kegelbahn moniert und deshalb auch deren weiteren Nutzung aus brandschutztechnischen Gründen nicht zugestimmt; die weiteren beanstandeten Mängel sind jedoch nicht so dramatisch. Es muss nun beleuchtet weden, ob ihre Beseitigung nicht mit sehr viel geringeren Mitteln als prognostiziert erreicht werden kann. 

Tobias Wilbrand von den Grünen hat mit seiner Fraktion errechnet, dass 10.000 Euro ausreichen würden, um das Eigenheim wieder eröffnen zu können, einen Puffer für Unwägbarkeiten einkalkuliert. Dabei ruft er in Erinnerung: „Das Gutachten eines Architekten besagte seinerzeit, dass die Sanierung des Eigenheims vier Millionen Euro, der Aus- und Umbau des Bürgerhauses 4,5 Millionen kosten würde. Daraufhin fiel der Beschluss zur Eigenheim-Schließung einstimmig.“ Mittlerweile habe ein neuer Architekt die Kosten für das Bürgerhaus (inklusive Kindertagesstätte) auf rund elf Millionen beziffert. 

Aufgrund dieser Erkenntnisse und der Initiative der WGE entstand das Bürgerbegeren "Kein Verkauf des Eigenheims". Dieses zeigt nun erste Wirkung:  

Der Gemeindevorstand hat seine Vorlage zum Verkauf des Eigenheims 
in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 19. März 2015 dauerhaft zurückgezogen. 

Quelle: Dreieich-Zeitung; op-online